Izloksnes īpatnības tautasdziesmās (pēc Nīcas materiāliem)

Brigita Bušmane

Anotacija


MUNDARTLICHE BESONDERHEITEN IN VOLKSLIEDERN (ANHAND DES MATERIALS AUS DER GEGEND VON NĪCA)

Zusammenfassung

Kompliziert und wenig erforscht ist in der lettischen Sprachwissenschaft ein Fragenkreis, der mit den Beziehungen der Sprache zum System der Mundart, mit ihrer Wechselwirkung, mit der Folkloresprache als Quelle dialektologischer Forschungen verbunden ist.

In diesem Artikel sind die kennzeichnenden Merkmale in der Phonetik der Mundart von Nīca behandelt worden. Dabei wird auf Sammlungen der Volkslieder (seit dem II. Viertel des 19. Jh. sind in Nīca mehr als 24 000 Varianten der Volkslieder notiert worden) und auf das in den letzten Jahr­zehnten registrierte mundartliche Material gestützt. Der Vergleich der Sprache in Volksliedern mit Erscheinungen der heutigen Mundart ermöglicht uns Einsicht in die stabilsten mundartlichen Kenn­zeichen in der Phonetik, deckt den Prozeß des Verschwindens von phonetischen Besonderheiten der Mundart auf.

Von den phonetischen Erscheinungen, die in den Volksliedern registriert sind und in der heu­tigen Mundart nur selten bei Sprechern der ältesten Generation auftreten, sind zu erwähnen: z. B., der Gebrauch des Vokals u vor Konsonanten b und v (dube̦ns, suvęns, zuve), die Diphthongierung der Vokale i, u vor tautosyllabischem r (zierdzīns, puorkš), die Anaptyxis nach dem Konsonanten r (svaraki, ver̂’pe2), die Assimilation des Konsonanten j durch den Konsonanten s bei Ableitungen mit -ājs, -ējs, -tājs (arāš, dzēreiš, dziedātāš).

Die sprachliche Untersuchung der in Nīca notierten Volkslieder läßt schlußfolgern, daß die An­wendbarkeit der Volkslieder beider Feststellung mundartlicher Besonderheiten sowohl in der Pho­netik als auch auf anderen Niveaus der Sprache von mehreren Bedingungen abhängig ist. Z. B., bei dialektologischen Untersuchungen ist es notwendig, sich auf zahlreiche Notationen der Volks­lieder und auf mundartliches Material zu stützen; die Sprache der Volkslieder ist nach kritischer Be­wertung und Konfrontation mit Erscheinungen der jeweiligen Mundart zu benutzen; die Qualität des Materials aus Volksliedern ist von der Qualifizierung des Notierenden, von der Erzählerwahl abhängig; bei Untersuchung dialektaler Merkmale der Sprache der Volkslieder ist es erwünscht, Manuskripte statt Veröffentlichungen zu benutzen.


DOI: 10.15388/baltistica.0.3.2.834

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