Baltų kalbos bei kultūros Rinascimento laikotarpiu. Baltų kalbų samprata Angelo Roccos 1591 m. „De dialectis“

Pietro Umberto Dini

Anotacija


BALTISCHE SPRACHEN UND KULTUREN IN DER RENAISSANCEZEIT. DIE AUFFASSUNG DER BALTISCHEN SPRACHEN IN „DE DIALECTIS“ VON ANGELO ROCCA, 1591

Zusammenfassung

Von Angelo Rocca, Bibliograph und Gründer der Biblioteca Angelica zu Rom, wird das Werk Appendix de dialectis. Hoc est de variis linguarum generibus untersucht, dem am Ende das viel breitere Werk Bibliotheca Apostolica Vaticana a Sixto V.P.M. in splendidiorem commodoriemque locum translata... (Roma, 1591) beigefügt ist. Die Hauptquelle von Rocca ist das Mithridates (Treviri, 1555) von Conrad Gesner gewesen.

Alle Beobachtungen über die baltischen Sprachen, die im Werke Roccas registriert sind, verdienen große Aufmerksamkeit. Obwohl man leicht beobachten kann, wie oft der Italie­ner dem Text des Deutschen fleißig gefolgt, auch in den Textstellen, wo über die baltischen Sprachen geschrieben ist, fehlen nicht wichtige Unterschiede. Bisher haben die Sprachhi­storiker, Baltisten und Slavisten, eine solche dynamische Situation nicht genug beachtet: die Konzeption, die in der Klassizität vorwiegend war, zeigt sich gerade umgekehrt bei Miechowita; andererseits Gesner häuft „enzyklopädischerweise“ alle derzeit bekannten Theorien an; in dem Werk Roccas „kreuzen“ sich die Tradition („illyrische“ und „britannische“ Th.) und die Innovation (Th. der „lingua quadripartita“), aber es fehlt die litauische Erschöpfung für die Th. von Palemonas. Das ist ein schönes Beispiel der Zirkulation der Theorien oder „Fluß und Ausfluß“, typisch der Renaissance-Zeit.

Man soll die Rolle Roccas hervorheben, weil er solche Theorien in der humanistischen sprachwissenschaftlichen Debatte Italiens eingeleitet hat. Außerdem kann man das Werk Roccas so betrachten, als ob es eine transitorische Lage in der Entwicklung der Sprachkon­zeption der baltischen Sprachen darstelle: von einer Zeit, als die klassischen und damals traditionellen Theorien noch vorwiegten zu einer neuen, schon „wissenschaftlicheren“ Fassung über die Sprache derselben Familien, gegründet auf der Theorie der „lingua quadripartita“ und auf der Ablehnung der Theorie von Palemonas.


DOI: 10.15388/baltistica.0.4.804

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