Galininkas su padalyviu senuosiuose lietuvių kalbos paminkluose

Vytautas Ambrazas

Anotacija


DER AKKUSATIV MIT UNFLEKTIERTEN PARTIZIPIEN IM ALTLITAUISCHEN

Zusammenfassung

Zur Klärung der Frage über die Entwicklung der baltischen unflektierten Partizipien (oft Gerundien genannt) wurden im bevorstehenden Aufsatz die akkusativischen Konstruktionen mit Partizipialformen auf -nt und -us in altlitauischen Sprachdenkmälern des XVI und XVII Jh. untersucht.

Die akkusativischen Konstruktionen mit unflektierten Partizipien kommen in den ältesten litauischen Schriften sehr selten vor, im Vergleich mit auffälliger Häufigkeit der Konstruktionen mit flektierten Partizipien, die eine charakteristische syntaktische Eigentümlichkeit des Altlitauischen bilden. In der Bibelübersetzung von J. Bretkun machen sie nur 3,1% der gesamten Zahl der akkusativischen Partizipialkonstruktionen aus. Am wenigsten sind die unflektierten Partizipien gebraucht in den Texten, die West-Aukschtaitische und Schemaitische Mundarten repräsentie­ren, d. h. die Mundarten, in denen das alte Partizipialsystem sich am besten bewahrt hat.

Die Distribution der flektierten und unflektierten Partizipialformen im accusativus cum participio ist grundsätzlich verschieden. In Prosaschriften von J. Bretkun und B. Willent sind die unflektierten Partizipien nur mit neutralen Adjektiv und Pronominalformen (z. B. ischtirsiu,.. gęr essant), mit Adverbien (z. B. neszinnai... teipo buwus) oder ganz allein gebraucht (z. B. gird keikent); mit Akkusativen von Nomina und Pronomina kommt in einigen Fällen die Partizipialform esant in einer copulaartigen Funktion vor (rassi tikt tiesą sant).

In den Konstruktionen mit neutralen Formen und Adverbien kann man noch die erste Stufe des Gebrauchs von unflektierten Partizipien im accusativus cum participio des Litauischen entdeckten. Aber auch hier ist die Verwendung von unflektierten Partizipien wahrscheinlich nicht von sehr hohem Alter. Auf Grand der Konstruktionen mit neutralen Partizipialformen esą < esan (z. B. tikra tariu esą) rekonstruieren wir das ältere einheitliche Modell des accusativus cum participio, in dem die unflektierten Partizipien noch keinen Platz haben. Neben den maskulinen und femininen Partizipialformen, z. B. matau jį nešantį, nešamą, neštą; matau ją nešančią, nešamą, neš­tą, fungierten hier die neutralen Formen, z. B. matau (tai) nešą<*nešan, nešama, nešta. Während die alten neutralen Präsensformen der aktiven Partizipien auf -ą<an, -į<in meistens als Nom. Pl. Mase. und Fem. gebraucht werden, haben die unflektierten Partizipialformen auf -ant, -int im асе. c. part. die neutrale Funktion übernommen. Dagegen sind die Konstruktionen mit neut­ralen Formen der passiven Partizipien bis auf den heutigen Tag im Litauischen bewahrt.

In den Schriften des XVII Jahrhunderts kommt eine rasche Ausbreitung der Konstruktio­nen mit unflektierten Partizipialformen zur Vorschein. In „Margarita Theologica“ von S. Waischnoras (1600) bilden die Konstruktionen mit unflektierten Partizipien schon ein Drittel aller Fälle, aber ihr Gebrauch ist noch ähnlich, wie bei Bretkun. J. Rhesa korrigiert manche von Bretkun gebrauchte Akkusative der Partizipien in unflektierten Formen um. Einen sehr weit vorgeschrittenen Prozeß repräsentiert die Chylinskische Bibelübersetzung. Hier sind die Akkusative der Par­tizipien von unflektierten Formen meistens schon verdrängt und kommen regelmäßig nur dortvor, wo das Akk. des Nomens (Pronomens) als direktes Objekt der Verbalhandlung aufgefasst werden kann. Solcher Gebrauch ist auch für die heutige litauische Schriftsprache bezeichnend.

DOI: 10.15388/baltistica.4.2.1695

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