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Anotacija


ÜBER DIE NAMEN VON KÜHEN IN LETTISCHER SPRACHE

Zusammenfassung

In der lettischen Sprache haben sich ungewöhnlich viele Namen von Kühen erhalten. Für die ältesten Namen, die seit dem XVIII und XIX Jahrhundert bekannt sind, ist der Auslaut -ala oder -aļa charakteristisch, der noch heute im ganzen Lettland vorkommt. Mit diesem Aus­laut werden Namen gebildet, die eine Eigenart des Tieres kennzeichnet, besonders nach der Fär­bung des Felles (brũnaļa, raībaļa). Früher waren auch Namen verbreitet, die den Tieren nach ih­ren Geburtstagen gegeben wurden. Davon zeigt die große Anzahl von Varianten (uotraļa „am Dienstag geborene Kuh“: uotrala, uotruža, uotaļa, uotuļa, uotava, uortaļa, uorta, uota, uoča usw.). Namen dieser Art sind auch anderen Nachbarsvölkern der Letten bekannt, z. B.: den Liven (teinele „am Dienstag geborenes Tier“), Esten (teisik), Russen (вторёxa), Polen (wtorocha) und anderen, außer der Litauer. Zur Bildung der Namen von Kühen wurden auch andere Suffixe verwendet. In der Grenzzone Estlands haben die Letten den estnischen Suffix -ik entlehnt (mel̃lika „schwarze Kuh“, sestika „Name einer am Sonnabend geborenen Kuh“), während die Liven ihrerseits die lettischen Suffix wie -al-, -el- in einigen Namen von Kühen verwendet haben (raìbil',pivàl', lettisch raibaļa, raibele, svētaļa). Im Süden Lettlands stoßt man auf littauische Lehnwörter (puik-aļa, lit. puikùs „schön“).

Die Namen der Kühe neuerer Zeit haben wenig Ableitungen. Jetzt gibt man den Kühen gewöhnlich Namen von Flüssen, Orten, Frauen und überhaupt Namen, die mit den Tieren selbst keinen konkreten Zusammenhang haben; die älteren eigenartigen Namen dagegen verfallen allmählich der Vergessenheit.

DOI: 10.15388/baltistica.7.2.1012

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