Dėl junginių laˑ, lɛˑ raidos šiaurės rytų vilniškių šnektose

Vytautas Kardelis

Anotacija


ÜBER DIE ENTSTEHUNG DER VERBINDUNGEN laˑ, lɛˑ IN DEN NORD­ÖSTLICHEN MUNDARTEN DES „VILNAER“ GEBIETS

Zusammenfassung

Im Aufsatz wird die Entstehung der Verbindungen laˑ, lɛˑ in den nordöstlichen Mundarten des „Vilnaer“ Gebiets näher besprochen. Die vorhandenen Daten weisen daraufhin, daß die Reflexe der beton­ten Verbindungen *leˑ, *reˑ, *seˑ in zwei verschiedenen Arealen anzutreffen sind. Im ersten werden sie als lɛˑ, rɛˑ, sɛˑ realisiert, im zweiten als laˑ, raˑ, saˑ. In unbetonter Stellung sind die Reflexe la., ra., sa. in lɛ, rɛ, sɛ zu erkennen. Sofern man die unbetonte Position berücksichtigt, müßte die Distribution der Verbindungen *leˑ, *reˑ, *seˑ im nordöstlichen Teil des Vilnaer Gebiets drei Mikroareale bilden. Man kann sie bedingt als das Areal von Linkmenys, Ceikiniai und Mielagėnai bezeichnen. Die unterschiedli­che Distribution der Verbindung *leˑ in den verschiedenen Arealen stellt den rein phonetischen Erklärungs­ansatz für die Entwicklung dieser Verbindung in Frage, und man kann das Argument aufstellen, daß es sich hier nicht um einen phonetisch, sondern einen phonologisch bedingten Prozeß handelt, nämlich um eine Neutralisation. Wenn Phoneme (sowohl betonte wie auch unbetonte) in einer anderen als der neutra­lisierenden Position sich verändern, dann ändern sich in genau derselben Weise auch ihre jeweiligen Allophone in der für die Neutralisation charakteristischen Position, obwohl sie in ihr ein ganz anderes phonetisches Aussehen erhalten. Aus diesem Grund auch bildet sich ein gewisses Modell heraus, wel­ches auf der Neutralisation beruht: wenn *eˑ→ ẹˑ, dann gilt auch für die Verbindung *laˑ →lɛˑ wenn aber e. → ę., dann wird auch die Verbindung le. → lę..

DOI: 10.15388/baltistica.37.1.652

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