Ramaškonių šnektos ir (i)i̯ŏ kamienų daiktavardžių kirčiavimo ypatybės

Nijolė Tuomienė

Anotacija


DIE EIGENTÜMLICHKEIT DER BETONUNG SUBSTANTIVISCHER ŏ- UND (i)i̯ŏ-STÄMME IN DER MUNDART VON RAMAŠKONYS
Zusammenfassung
In diesem Aufsatz werden einige Eigentümlichkeiten des Akzentsystems der um Ramaškonys, ein Dorf im Kreis Voronovo (Weißrußland), gesprochenen litauischen Mundart dargestellt. Es wird ein Versuch unternommen, die Motivierung der vor sich gehenden Änderungen aufzudecken. Für die Analyse der substantivischen Betonungsmuster wurde eines der besser erhaltenen maskulinen Deklinationstypen, die maskulinen ŏ- und (i)i̯ŏ-Stämme, ausgewählt.
Die Vertreter der untersuchten peripheren Mundart sind alle zwei- oder sogar dreisprachig, und sie beherrschen in ungleichem Maße ihre litauische Muttersprache. Deshalb wurden die aufgrund von Tonbandaufnahmen sowie von unmittelbarer Informantenbefragung ermittelten Akzentparadigmen zweier Vertreter verschiedener Generationen miteinander verglichen, und zwar der ältesten (um 80 Jahre alt) und einer verhätnißmäßig jüngeren (um 60 Jahre alt).
Das erheblich gelockerte und ins Schwanken geratene Akzentsystem der Substantive weist eine für alle Mundarten der Grenzgebiete charakteristische Tendenz auf: Die zweisilbigen substantivischen ŏ- und (i)i̯ŏ-Stamme des 3. und 4. Akzentparadigmas bestätigen die fürs Sudaukštaitische kennzeichnende Neigung zur Endbetonung. In der Sprache der ältesten Generation ist das durch morphologischen Ausgleich zu erklären. Der kolumnale Akzenttyp tritt infolge der Analogiewirkung sowie des Intonationsausgleichs ein, der besonders in der Sprache der zur jüngeren Generation gehörigen Informanten klar hervortritt. Die akutierten Wurzeln werden wie die zirkumflektierten betont, d. h., auf der Endung, so daß fast alle Wörter des 3. Akzentparadigmas dazu neigen, nach dem 4. Paradigma betont zu werden.
Der größere Teil der zum 2. Akzentparadigma gehörigen Wörter weist feste Betonung auf, besonders wenn es sich um der litauischen und der weißrussischen Mundart gemeinsame Wörter oder alte Lehnwörter handelt. Infolgedessen ist das 2. Akzentparadigma der Maskulina in der Mundart von Ramaškonys nahezu völlig beseitigt worden.
Stark zurückgegangen ist, wahrscheinlich wegen äußerer Ursachen, die Differenzierung normaler und kollektiver Pluralformen. Meistens wird die für den kollektiven Plural charakteristische Endbetonung des Akk. und Gen. Pl. der ŏ- und (i)i̯ŏ-Stamme verallgemeinert.


DOI: 10.15388/baltistica.36.1.597

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